Projekt

DEM PLASTIKMÜLL AUF DER SPUR
Eine gemeinsame Forschungsarbeit

Eine gemeinsame Forschungsarbeit von chilenischen und deutschen Schülerinnen und Schülern

Das Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“ ermöglicht chilenischen und deutschen Schülerinnen und Schülern einen Beitrag zu diesem Thema zu leisten, sich an der öffentlichen Diskussion zu beteiligen und gleichzeitig an aktueller naturwissenschaftlicher Forschung mitzuarbeiten.

Das Projekt wird in Kooperation der Kieler Forschungswerkstatt mit der Arbeitsgruppe Meeresbiologie der chilenischen Universität Catolica del Norte in Coquimbo durchgeführt wird.

Chile

Deutschland

In einem Tandem, einem partnerschaftlichen Zusammenschluss, chilenischer und deutscher Schulen wird das gemeinsame Problem “Plastikmüll im Meer” angegangen.

Cientificos de la Basura

Das Citizen-Science-Programm “Cientificos de la Basura” startete zum ersten Mal 2007 an der Universität Catolica de la Norte in Coquimbo, im Norden Chiles. Das Programm dient der Beteiligung von Schülerinnen und Schülern an aktueller Wissenschaft zum Thema Plastikmüll in den Ozeanen. Bisher haben mehr als 5.500 Schülerinnen und Schüler und 140 Lehrkräfte an Forschungsaktivitäten im Rahmen des ESTA-Programms Initiative ergriffen. Ein von Studenten unterstütztes Bürgerwissenschaftsprogramm in dieser Größenordnung ist beispiellos in Chile und den meisten anderen Teilen der Welt. Im Jahr 2012 wurde, gemeinsam mit anderen Teilnehmern, das “Nationale Netzwerk der Research School” geschaffen, das Schülerinnen und Schüler in ganz Chile vereint. Derzeit werden 38 Schulen an der Forschung zu aktuellen Themen rund um den Meeresmüll sowie die Wahrnehmung des Themas in der Öffentlichkeit beteiligt.

Die Aktivitäten der “Cientificos de la Basura” bringen Schülerinnen und Schüler in Kontakt mit Wissenschaft und beteiliges sie an der Durchführung und Entwicklung wissenschaftlicher Methoden. Neben der Weitergabe von Forschungsinhalten, konzipieren und entwickeln Schülerinnen und Schüler Strategien zur Verringerung der Umweltverschmutzung und Förderung des Umweltschutzes. Dabei interagieren Schülerinnen und Schüler in Schulen sowie in der Öffentlichkeit um neue Ideen vorzuschlagen und Lösungen für unser Müllproblem zu finden. Dazu wurden im Rahmen des Programms umweltbezogene Unterrichtsmaterialien entwickelt, um innerhalb von einem Klassenzimmer verwendet werden, entwickelt. Drei Kinderbücher über Umweltprobleme werden bereits erfolgreich im Unterricht eingesetzt; “Taschen Plas und Tika” (2008), “Friends of Lara Seagull” (2009) und “Die Reise des Jurella und der Mikrokunststoffe” (2011).

Sämtliche der genannten Materialien sind kostenlos unter folgendem Link erhältlich:

www.cientificosdelabasura.cl

Plastikmüll im Ozean

Der weltweit wachsende Konsum hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass wir von Jahr zu Jahr eine steigende Menge an Müll produzieren, der eine Vielzahl an Ökosystemen nachhaltig schädigt. Davon betroffen, sind vor allem unsere Ozeane, in denen sich der von uns Menschen weltweit produzierte Müll sammelt. Mittlerweile findet man jede Art von Müll in den Weltmeeren, ob schwimmend auf der Wasseroberfläche, treiben in der Wassersäule oder abgelagert am Meeresboden. Das Strömungssystem der Weltmeere verteilt diesen Müll auch an die entlegensten Küsten der Erde.

Die größten Ansammlungen befinden sich in fünf zirkulierenden Strömungssystemen, in denen der Müll über Jahrhunderte verbleibt. 60 bis 80 % des gesamten marinen Mülls besteht aus Plastik. Aufgrund der langen Haltbarkeit, der vielseitigen Verwendung und Struktur findet das künstliche Polymer in der Industrie wachsende Nachfrage. So werden heutzutage Werkzeuge, Kleidung, Taschen, Flaschen, Lebensmittelverpackungen sowie eine Vielzahl anderer Produkte aus Plastik hergestellt.

Unglücklicherweise wirkt sich Plastik, das einmal in die Ozeane gelangt ist, negativ auf das Gleichgewicht des Ökosystems aus. Zum einen werden Plastikteile von der marinen Fauna mit Nahrung verwechselt und zum anderen verfangen sich die Tiere in treibenden Plastikgegenständen. Die großen Plastikteile zerbrechen im Laufe der Zeit durch physikalische, chemische und biologische Einflüsse in immer kleinere Partikel, dem sogenannten Mikroplatik. Auch dieses wird von kleinere marine Arten mit der Nahrung, dem Plankton, verwechselt und gelangt so in die Nahrungskette.Wissenschaftliche Studien ergaben, dass mehr als 300 Arten durch den von uns Menschen produzierten Müll geschädigt werden.

Wir alle können dazu beitragen, das weltweite Müllproblem in den Ozeanen zu reduzieren, Lösungsansätze existieren bereits. Jeder einzelne kann eine aktive Rolle übernehmen, indem alte Gewohnheiten verändert werden und so die Überproduktion von Müll minimiert wird. Dies bedarf einer neuen Kultur des Wiederverwertens, der Reparatur und des Recycelns, um die unnötige Produktion von Kunststoffen und anderen Abfallarten zu reduzieren.

Das Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“ wird gefördert und unterstützt durch:

IPN | Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik | Olshausenstraße 62 | D-24118 Kiel

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